Auf Initiative von Herrn Bürgermeister Florian Hölzer hat der Gemeindevorstand die Gemeindevertretung gebeten, Zuschüsse für Freibadbesuche in die Haushaltsplanung 2018 aufzunehmen. Herr Hölzer betonte, dass es nur um Zuschüsse für kommunale Freibäder in der Nähe von Kalbach gehe, nicht um Hallenbäder, deren Finanzierung durch Städte oder diverse andere Betreiber gesichert seien.
Der Ausschuss für Familie, Sport und Kultur hat sich auf seiner Sitzung am 12. September 2017 mehrheitlich mit 3 SPD- und 1-BfK-Stimme und 3 Gegenstimmen der CDU für den Antrag ausgesprochen.
Auf der Gemeindevertretersitzung am 19. September 2017 wurde dem Antrag dann leider nicht stattgegeben. SPD- und BfK-Fraktion stimmten für den Antrag, die CDU dagegen. Aufgrund von Stimmgleichheit gilt der Antrag als abgelehnt.
Dies bedauert die SPD-Fraktion Kalbach sehr. Hier hätte es einmal die Möglichkeit gegeben, dem Kalbacher Bürger eine direkte finanzielle Unterstützung zu gewähren.
Nicht jede Familie oder Bürger kann sich regelmäßige Schwimmbadbesuche leisten. Gerade für junge Familien ist es wichtig, ihren Kindern diese Möglichkeit zu bieten.
Wie allgemein bekannt ist, lernen immer weniger Kinder, in den wenigen Schwimmstunden, die von der Schule angeboten werden das Schwimmen. Häufig fallen Stunden aus und die Klassengrößen lassen einen gezielten Schwimmunterricht nicht zu. Für Familien mit Kindern eine gefährliche Entwicklung. Im Jahr 2016 ertranken in Deutschland mehr als 500 Menschen, 49 mehr als 2015!
Die finanzielle Unterstützung für Freibadbesuche könnte ein Anreiz geben, mit den Kindern über den Sommer hinweg regelmäßig Schwimmen zu üben oder auch einen Schwimmkurs zu besuchen. Es ist auch zu beachten, dass saisonbedingt viele Hallenbäder den Sommer über schließen, sodass auf Freibäder ausgewichen werden muss, um das Erlernte zu vertiefen.
Auch älteren Menschen, die mit ihrer geringen Rente sparsam kalkulieren müssen oder Arbeitnehmer mit geringem Lohn könnte man auf diese Weise bei ihrer sportlichen Aktivität unterstützen und in weitesten Sinne die Gesundheit fördern.
Die SPD-Fraktion sieht bei der beantragten Bezuschussung also keinesfalls nur einen „Wellness“-Charakter.
Für die Kalbacher Bürger, die dieses Angebot angenommen hätten, wäre es natürlich eine Art Geschenk gewesen. Aber was ist falsch daran? Die SPD-Fraktion sieht hier eine sinnvolle Ergänzung des Freizeitangebots der Gemeinde Kalbach, da unsere Kommune selber kein Bad zu Verfügung stellen kann.
Und wer ist nicht froh darüber, in der Nähe ein Schwimmbad zu haben, das man an den heißen Sommertagen besuchen kann? Auch hier fallen uns besonders Familien mit kleineren Kindern ein, die kurze Anfahrzeiten begrüßen.
Wir sind der Meinung, dass die vorhandenen Freibäder so lang wie möglich erhalten bleiben sollen. Jedem ist bekannt, dass dies ein sehr schwieriges Unterfangen für die Kommunen ist und für sie jedes Jahr eine große Herausforderung darstellt.
Das Freibad in Hutten beispielsweise, kann nur noch aufgrund einer tollen Vereinstätigkeit, nämlich durch die Unterstützung des Fördervereins, existieren.
Die CDU-Fraktion macht es sich hier unserer Meinung nach zu einfach, wenn sie meint, die Kalbacher seien nicht verantwortlich für die Haushalte anderer Kommunen und man „müsse nur nach sich selber schauen“.
Grundsätzlich mag das auch so sein. In diesem Falle jedoch, zieht unsere Gemeinde, ziehen unsere Bürger daraus einen erheblichen Nutzen.
Wir sind froh über jedes vorhandene Freibad in der Nähe und würden gerne unsere Nachbarkommunen beim Erhalt unterstützen.
Die vom Gemeindevorstand vorgeschlagenen 5.000 Euro waren eine erste Kalkulation in Anlehnung der Verfahrensweise der Gemeinde Neuhof, die schon seit längerem solche Zuschüsse gewährt.
Es handelte sich also nicht um eine nicht-stemmbare Summe für den Haushalt der Gemeinde Kalbach. Nach einer Saison hätte man dann schauen müssen, wie das Angebot angenommen wurde und ob die Summe im nächsten Jahr hätte angepasst werden müssen.
Das Argument der CDU, der bürokratische Aufwand wäre sehr hoch und die Mitarbeiter im Rathaus würden dadurch mehr belastet, ist aus der Luft gegriffen. Die Belastung der Verwaltungsmitarbeiter ist, das sagen die Erfahrungswerte der Neuhofer Nachbargemeinde, relativ gering.
Fazit: Unser Bürgermeister wollte ein Angebot im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde Kalbach schaffen, welches allen interessierten Bürgern zu Gute gekommen wäre.
Dies wurde durch die Kalbacher CDU-Fraktion verhindert.